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Hilfe zur Selbsthilfe – Little Smile Boote sind keine Almosen

Bereits Mitte Februar werden die Little Smile Boote, die wir in Negombo haben bauen lassen, quer über die Insel in die zerstörte Stadt Kalmunai gebracht.
Die Ankunft ist wie ein Signal, ein Hoffnungsschimmer und ein Zeichen für diese Menschen muslimischen Glaubens, dass sie, weitab der leicht erreichbaren Strände nicht vergessen sind.
In Kalmunai, an der Ostküste von Sri Lanka, hat der Tsunami besonders viele Fischerfamilien hart getroffen.
Hier galt es, den Menschen möglichst schnell eine Perspektive für ihr zukünftiges Leben zu bieten und sie bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze zu unterstützen, ohne sie zu Bettlern zu machen, indem man freizügig Geldgeschenke verteilt.

Bereits vor der Tsunamikatastrophe war Little Smile in und um Kalmunai an der Ostküste in der Hilfe für Kinder in Not aktiv. Diese Erfahrungen und Kontakte waren auch sehr wichtig, um wirklich die Menschen zu finden, die durch die Flut besonders hart betroffen wurden.

Über unseren Leiter „Little Smile Ostküste“ Herrn Ramesh trafen wir auf Mr. Rafeek aus Kalmunai, der durch den Tsunami seine gesamte Flotte von 18 Fischerbooten verlor, mit denen er bis zum vergangenen Jahr mehr als 50 Familien Arbeit und Brot gab. Auch sein Haus wurde zerstört und viele Familienmitglieder getötet.
Warum aber hat Little Smile diesem Unternehmer mit 5 neuen und vollausgestatteten Fischerbooten für den Tauchfang, sowie einem neuen Kompressor wieder auf die Beine geholfen und nicht 5 armen, besitzlosen Fischern?

Wer sinnvoll und auf Dauer helfen will muss unbedingt die Bedingungen und Strukturen beachten, wie sie vor der Tsunamkatastrophe herrschten. Gerade an der Ostküste, wo durch die Entfernung und den Bürgerkrieg die Absatzmärkte für Fisch schwer erreichbar waren, spielten Familienunternehmen eine wichtige Rolle. Instandhaltung der Boote und Motoren, Absatz des Fangs und Überbrückung der fangarmen Monate, all das war nur möglich, wenn entsprechendes Wissen und auch finanzielle Reserven vorhanden waren und sind.

Nach der Flutkatastrophe wurden überall an der Küste sehr viele Fischerboote an Lohnfischer verschenkt. Den Klein- und Mittelunternehmern fehlten damit die notwendigen Arbeitskräfte, den neuen Bootsbesitzern dagegen sowohl Wissen als auch finanzieller Spielraum. Zudem wurde von Außen eine soziale Veränderung vorgenommen, die viel Unfrieden und Neid geschaffen hat, zumal ja nicht jeder Fischer ein Boot geschenkt bekommen hat. Gleichzeitig wurden Teile der Küste durch ein starkes Anwachsen der Boote überfischt.
Durch die Boote von Little Smile konnten 25 Familien (5 Fischer je Boot) wieder ein dauerhafter Arbeitsplatz und damit eine Perspektive gegeben werden.
Gleichzeitig wurde mit dem Unternehmer eine Vereinbarung geschlossen. Wir suchten 20 besonders arme und vom Tsunami besonders hart betroffene Familien aus. Diese Familien werden jeden 15. eines Monats mit je 2000 RS unterstützt und zwar 4 Jahre
lang. Die Auszahlung erfolgt in unserem Zentrum. Damit wird ein Teil der
Kosten für Boote und Ausrüstung als soziales Engagement für Ärmere vom Unternehmer zurückbezahlt.
Übernahme von sozialer Verantwortung, rasche Hilfe zur Selbsthilfe und neue Arbeits- und Lebensperspektive – mit diesen Booten liegen wir auf dem richtigen Kurs.

Wir werden dieses Model der „Hilfe durch Boote“ vermutlich im Raum Batticaloa
wiederholen.

Kosten für dieses Projekt: 32.000 €