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Phase 42: Januar bis März 2010

Eigentlich hatte Michael Kreitmeir ja ein kleines Silvesterfest in der neuen Schule erwartet. Dann aber stülpt Laxmi dem überraschten Lokuthatha eine Niklausmütze über und das wenige Stunden bevor das Jahr 2010 beginnt.
Kinder und Angestellte hatten sich eine besondere Überraschung ausgedacht. Weil Michael Kreitmeir Weihnachten zum ersten Mal seit fünf Jahren nicht in Sri Lanka war, wurde die Weihnachtsfeier einfach auf Silvester verschoben und so gab es gleich doppelten Grund für ein gemeinsames Fest im Kinderdorf.
Der Regen kam spät, fast zu spät für die Plantagen von Little Smile in Koslanda, Dikkapitiya und Buttala. Dann aber kam er endlich doch und drei gewaltige Gewitter genügten, um die Speicherseen in Buttala zu füllen. Nun kann die „Wüste wieder blühen!“
Es war ein langer und oft auch sehr schwerer Weg, seit sich Little Smile und Apotheker ohne Grenzen zusammengetan hatten, um gemeinsam etwas Dauerhaftes in Kalmunai zu leisten. Fast fünf Jahre nach dem Entschluss, in der mit am meisten vom Tsunami betroffenen Stadt an der Ostküste ein Medizinlager zu bauen, konnte am 13. Januar das dreistöckige Gebäude an die Verantwortlichen des Ashraff Memorial Hospitals übergeben werden.
Am 14. Januar ist Thai Pongal, das tamilische Neujahrsfest, an dem der Sonne gedankt wird, durch die alles Leben existiert. In diesem Jahr feierten Uli Brunner und Jochen Schreek von der Organistation „Apotheker ohne Grenzen“, nur einen Tag nach der Eröffnung des Krankenhauses in Kalmunai, dieses traditionelle Fest mit der Little Smile Familie.
Ganz angetan waren die beiden Apotheker aus Deutschlands von Saradhas Natur-Apotheke.
Vor mehr als zehn Jahren waren von dem damaligen Leiter Bandula die ersten Heilkräuter gepflanzt worden. Heute gedeihen im Kinderdorf mehr als 600 verschiedene Arten von Heilpflanzen, aus denen dann nach den Lehren des Ayurveda unterschiedlichste Salben und Öle hergestellt werden.
Eine rätselhafte Krankheit hat die Mangoplantage in Buttala heimgesucht. Nach vielen vergeblichen Versuchen bleibt nur die Möglichkeit, die kranken Bäume abzuschneiden und zu verbrennen. Mit dieser radikalen Maßnahme, bei der 41, teilweise mehr als 50 Jahre alte Bäume gefällt werden, hofft Michael Kreitmeir den Bestand von etwa 200 gesunden Pflanzen vor Ansteckung zu bewahren.
Es ist so weit! Die ersten Absolventen des Kurses für Naturmedizin erhalten ihre Diplome und nehmen stolz vor dem Lehrkrankenhaus in Little Smile Aloka bei Buttala Aufstellung. Hier soll auch in Zukunft das überlieferte Wissen der traditionellen Ayurveda-Ärzte bewahrt und weitergegeben werden.
Noch immer kann Ragu nicht reden und auch sonst ist der dreijährige noch lange nicht soweit wie die gleichaltrigen Little Smile Geschwister. Aber die ersten sechs Monate im Kinderdorf haben dem kleinen Jungen geholfen seine Ängste zu überwinden. Ragu hat das Gehen gelernt, kann seine Bedürfnisse artikulieren und ab und an gelingt ihm sogar ein kleines Lächeln. Zu einer normalen Kindheit freilich ist es noch ein weiter Weg.
Ob Saroja, Pria, Anoma oder Kaushalia – die vier siebenjährigen lachen mit ihren Zahnlücken nur so um die Wette. Längst ist für diese Mädchen Little Smile die Heimat und da spielt es gar keine Rolle wer da Tamilin oder Singhalesin ist, Geschwister sind sie hier alle.
Die Schule ist geschafft, nur fängt für unsere Auszubildenden der „Ernst des Lebens“ an, wobei der gar nicht so ernst ist, weil die Drei dürfen in Little Smile ihre Ausbildung machen.
Von Links: Darshani, seit acht Jahren im Kinderdorf will Kinderpflegerin werden, Divia seit fünf hier lernt in der Küche und Geetangeli seit sechs Jahren in Little Smile will Schneiderin werden.
Stolz zeigt Bawani die neuen „Learners“.