Besucher seit Januar 2005: 980675

Phase 48: Juli bis September 2011

Niemanden alleine lassen, gerade in schweren Zeiten! Schwere Zeiten hatte unsere junge Betreuerin Saradha viele zu überstehen. Der gewaltsame Tod ihrer Mutter, der Mord an ihrem Bruder und im Juli dann starb ihr Vater. Wir erfüllten ihm seinen letzten Wunsch und so fand er seinen letzten Ruheplatz auf dem Gipfel eines Berges.
Eigentlich wollte sie uns das Baby einfach dalassen, aber wir konnten die Mutter überzeugen, es noch einmal zu versuchen und mit unserer Hilfe und Unterstützung sich um den Säugling zu kümmern. Auch hier wiederholte sich wieder einmal die uns so bekannte Geschichte. Eine heimliche Liebe, Weglaufen von daheim, Schwangerschaft, Not und dann vom Mann verlassen, ohne Dach über dem Kopf und ohne die geringste Ahnung, wie man sein Leben und das des Kindes meistern kann.
Den Armen helfen im eigenen Bemühen, einen Weg zu finden. Nach dieser Devise unterstützt Little Smile auch diese Dschungelmönche, die in abgelegenen und armen Dörfern mit den einfachen Menschen leben und ihnen den richtigen Weg zeigen wollen. Nach unseren Plänen und mit Material, das wir geben, bauen die Dörfler diesen Mönchen einen Ort zum Leben und Beten.
“Wo Zwei oder Drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter Ihnen!“ Nach elf Jahren war das einfache Holzkreuz im Kinderdorf morsch geworden. Während eines Sturmes im Juli war ein Ebenholzbaum entwurzelt worden. Aus seinem Stamm schufen wir unser neues Kreuz im Tempelgebiet, dessen eisenhartes, schwarzes Holz Jahrhunderte überdauern kann.
Knapp die Hälfte der Kinder in Mahagedara wurde in den hinduistischen Glauben hineingeboren. Mit Ihnen feiern alle im Kinderdorf die hohen Festtage ihres Glaubens und laden dazu auch die Priester ein, durch die das alte, religiöse Brauchtum weiterlebt.
Es kommt nicht drauf an, was draufsteht, sondern was drinsteckt! Kindern, die ohne Eltern aufwachsen in einer Gesellschaft, die von den Verlockungen des Konsums erfasst viele ihrer alten Werte über Bord wirft, diesen Kindern einen Weg zu weisen, in drei Sprachen und jenseits von religiösen Grenzen. Abend für Abend wird unter dem mächtigen Bodhibaum meditiert, gebetet, erzählt und nachgedacht.
Niemals wird Michael Kreitmeir den 17. August 2010 vergessen, den Tag, als er, sein Sohn, eine Matron und zwei Kinder unter einem Vorwand verhaftet worden waren. Einen Tag später wurde der Gründer und Leiter von Little Smile ins Gefängnis geworfen. Seit seiner Freilassung kümmert sich Kreitmeir auch um die ehemaligen Mitgefangenen. Zum Jahrestag übergibt er da, wo er einst gelitten hat, eine komplette Krankenstation.
Nie hat Michael Kreitmeir seine Fahne nach dem Wind gehängt und auch als „Ehrengast“ des Gefängnisses in Monaragala vergisst er nie seine ehemaligen Mitgefangenen. Ein Jahr ist es am 18. August her, dass er in dieser Zelle landete. Sein Leben ging weiter, das Ihre ist hier stehen geblieben, verrinnt einfach so ohne Sinn und Zweck. Dass der Weiße da draußen sie nicht vergessen hat, für so Manchen hier ist das die einzige Hoffnung.