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Phase 70: Januar bis März 2017

Ganz ohne Kracher, aber nicht weniger gespannt als die meisten Menschen rund um den Erdball, erwarteten auch die Kinder in Mahagedara das neue Jahr. Viele schafften es freilich nicht bis Mitternacht. Bereits am Nachmittag war in der ganzen Region der Strom ausgefallen Bei so viel Dunkelheit waren dann doch Vielen die Augen schwer geworden. Als es dann endlich so weit war wurde 2017 mit Kerzenlicht begrüßt.

 

Den ersten Sonnenaufgang des neuen Jahres erwarten. Wo ginge das besser als oben auf dem Berg im Hindutempel des Bubenheimes. Also waren einige der Kinder mit Michael Kreitmeir bereits vor dem Morgengrauen aufgebrochen, um dann zusammen mit Bawani und den Jungs die Sonne im Jahr 2017 zu begrüßen.

 

Kaum zurück im Kinderdorf bekam jedes Kind ein kleines Neujahrsgeschenk und den Segen ihres Ersatzvaters mit auf den Weg hinein in das noch junge Jahr. Wer so viele Kinder hat, der muss gerade an solchen Tagen gute Kondition beweisen.

 

Und weiter ging es! Nachdem sie den Jahreswechsel verschlafen hatten, durften die Kleinen am Vormittag mit zur Farm nach Dikkapitiya fahren, wo sie nach einer kleinen Feier am „heiligen Baum“ mit süßem Reis verwöhnt wurden.

Ein Neujahrsspaziergang durch meterhohes Gras, durch große Hitze, Steilhänge hoch, so was dürfte kaum nach dem Geschmack von 12 bis 14jährigen Mädchen in Deutschland sein. In Little Smile gab es für diesen Trip dagegen jede Menge Freiwillige, weil der Lokuthaththa tapfer voraus marschierte.

 

Jürgen war vor mehr als einem Jahrzehnt für fünf Monate als Freiwilliger in Little Smile. Anfang 2017 besuchte er mit Barbara das Kinderdorf und das Bubenhaus auf Hill Top und er kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, wie sehr das „kleine Lächeln“ in Sri Lanka doch gewachsen ist.

 

 

Aus Kindern werden bekanntlich Leute und aus kleinen Mädchen wird fast immer eines Tages eine Braut. Dhiviya, die Tochter unserer Betreuerin Bawani, wagte Mitte Januar diesen Schritt, der ihr Leben so sehr verändern wird. Wir wünschen ihr, dass sie während der Ehe so glücklich sein wird wie am Tag ihrer Hochzeit.

Als Michael Kreitmeir vor zehn Jahren das letzte Mal an diesem Strand im Osten war, da hatten die Menschen diese Region verlassen aus Angst vor dem Bürgerkrieg. Noch immer ist der Strand menschenleer aber diesmal liegt es daran, dass sich Spekulanten fast alle Strände der Ostküste unter den Nagel gerissen haben. Völlig irrwitzige Preise blockieren nun eine vernünftige Entwicklung.

 

Keinen Einkaufstrip, kein Geschenk, keine Party. Anka wünschte sich zum Geburtstag im Februar einfach nur ein paar Stunden Auszeit im Naturschutzgebiet „Little Smile for Nature“. Bawani hatte dort heimlich eine Brotzeit hergerichtet und so gab es dann doch noch ein kleines Fest im Bergdschungel, beobachtet von hungrigen Affen.

 

Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir hier in Little Smile nicht mit Not und Elend konfrontiert werden. Und oft können wir nicht wirklich helfen, sondern nur versuchen zu lindern was nicht (mehr) zu ändern ist. Diesem schwerstbehinderten Mädchen etwa werden wir das teure Milchpulver bezahlen, damit es wenigstens nicht hungern muss.

 

Die Arbeit geht uns hier ganz sicher nie aus, im Gegenteil. Nichts wächst so schnell wie Unkraut und ein Gewitterregen kann die Arbeit von Wochen wegspülen. Doch Aufgeben gibt’s nicht und so lernen wir aus jedem Rückschlag und freuen uns auch an Teilerfolgen, wie der Eröffnung eines neuen Straßenabschnitts in unserer Farm.

 

Die Regenzeit von Oktober bis Mitte Januar ist praktisch ausgefallen, im Februar wird sogar hier in den Bergen das Wasser knapp. Das treibt auch die wilden Elefanten noch näher an unsere Häuser heran, sogar im Kinderdorf. In einer Nacht vernichten sie den Großteil unserer Bananenplantage.

 

Ende Februar bereiten wir uns auf eine bevorstehende Wassernot vor. Der Bach, der durchs Kinderdorf fließt ist bereits ausgetrocknet, um die Quellen, die noch sprudeln, wird bereits gestritten. Lange als dumm verspottet, weil wir unsere Wälder nicht abholzen, werden wir nun um Wasser angebettelt.

 

Auch unsere Jugendlichen wollen unbedingt das Motorradfahren lernen, gut dass wir eine kleine alte Maschine hergerichtet haben, die schon so manchen Sturz ausgehalten hat. Und dann heißt es unten auf unserem Sportplatz: Fahrt frei auch für Mädchen.

Eine Familie in der großen Little Smile Familie. Selvi ist mit all ihren sechs Kindern vor etwa einem Jahr ins Kinderdorf geflohen, im März dann ist es endlich so weit. Der sehnlichst erwartete Big-Girl-Day von Monisha ist gekommen. Die 16jährige hatte sich schon Sorgen gemacht, sie würde nie mehr dran kommen, umso größer die Erleichterung.
Mitte März war es endlich so weit. Zusammen mit Luisa und Heinz, die mit ihrer Lanka Help Foundation aus Liechtenstein den Bau unterstützt haben, konnten wir das zweite Schulgebäude im Maria Theresia College in Kalmunai einweihen.
Anstelle von vielen Ehrengästen standen auf Wunsch von Michael Kreitmeir die Arbeiter im Mittelpunkt der Eröffnungsfeier, denn sie hatten es möglich gemacht, dass die vor fünf Jahren errichtete Internationale Schule nun ihr dringend benötigtes zweites Schulgebäude mit 18 Klassenräumen bekam.

Da man von Ehrungen aber schlecht abbeißen kann und die Preise in Sri Lanka viel schneller steigen als Löhne gab es daheim in den Bergen bei Koslanda noch einmal ein Treffen zwischen Michael Kreitmeir und den Arbeitern. Völlig überraschend und genau rechtzeitig zum bevorstehenden singhalesischen Neujahrsfest bekam nun jeder Arbeiter eine Prämie, deren Höhe sich nach den Einsatztage in Kalmunai richtete.

Auch unser Little Smile Eigengewächs Ranjith hatte in Kalmunai gearbeitet. Seinen Bonus freilich vertraute er seinem Lokuthaththa an. Der Grundstock zur Verwirklichung seines derzeitigen Traumes, eines Motorrades, ist damit gelegt.

 

 

 

Es ist wie ein kleines Wunder. Mit zwei Jahren hatte Nisali ihren Vater zum letzten Mal gesehen. Vier Jahre später taucht er im Kinderdorf auf – und Nisali erkennt ihn. Er verspricht uns in Zukunft regelmäßiger zu kommen und für seine Tochter Geld zu sparen. 

Jahr für Jahr eine ganz besondere Herausforderung für Anka ist der Kleidereinkauf für das singhalesische Neujahrsfest. Und weil mit Beginn des Aprils in den Geschäften die Hölle los sein wird, beginnt Anka ihre Trips in die benachbarte Stadt Wellawaya bereits Mitte März. Da die Gruppen der Kinder nicht größer sein sollen als maximal 12, weil sich Anka wirklich um jedes Kind auch kümmern will, geht es 11 Mal zum Shoppen.