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Phase 71: April bis Juni 2017

Am 1. April 2003 kam eine völlig verängstigte Tamilin ans Tor des Kinderdorfes und bat um einen Hilfsjob. Die Witwe, Mutter von vier Kindern, stand nach dem Tod ihres Mannes völlig mittellos buchstäblich auf der Straße. Wir gaben ihr eine Chance als Helferin in der Küche. 14 Jahre später leitet Bawani das Bubenheim auf Hill Top, Bawani ist damit unsere dienstälteste Betreuerin. Und sie ist ein Beispiel dafür, dass man es auch als Witwe schaffen kann, denn ihr Leben und das ihrer Kinder bekam durch Little Smile eine Wende zum Guten. Zur Feier das Tages schneidet Bawani zusammen mit ihrem Boss einen Kuchen an.
Und noch ein Jubiläum gab es Anfang April zu feiern: Unsere Schäferhunddame „Rocky“ konnte auf 13 Lebensjahre zurückblicken. Für Hunde in Sri Lanka ist das ein biblisches Alter und Rocky sieht man zudem die vielen Jahre kaum an. Umgeben und geliebt von so viel Jugend hält ganz offensichtlich jung.
In Sri Lanka hat man jedes Jahr zwei Chancen für einen Neustart, weil gleich zwei mal Neujahr gefeiert wird. Richtig festlich geht es im Land und damit auch in Little Smile am singhalesischen Neujahr Mitte April zu. Im Mittelpunkt der vielen Feierlichkeiten steht die traditionelle Segnung aller Familienangehörigen durch das Familienoberhaupt. Und weil die sinngebenden Traditionen in Little Smile einen hohen Stellenwert haben, werden im Kindedorf auch alle Kinder mit Öl gesegnet.

Freiwillig und ohne Gehalt haben diese drei Schreinermeister das zusammengebrochen Dach im Dedunu Bubenheim an der Küste gerichtet. Mehr dazu unter www.dedunu.de Little Smile hatte das Holz besorgt und Little Smile spendierte den Drei nach dem erfolgreichen Abschuss des schweißtreibenden  Einsatzes einige Tage Urlaub in den Bergen Sri Lankas, da wo sie besonders schön sind, weil sie von uns geschützt werden.

Seit vier Jahrzehnten leben die Weidemanns in Sri Lanka. Ihre Lederartikel, made in Sri Lanka, gehören zum Besten, was es in diesem Bereich gibt. Michael Kreitmeir kennen sie seit mehr als 15 Jahren, im Mai dann endlich der Besuch in Little Smile und damit in einer völlig anderen Welt, als sie die erfolgreichen Geschäftsleute kennen. Und von dieser Welt, so die begeisterten Gäste, wollen sie mehr, viel mehr erleben, sie werden also wiederkommen, dahin wo der Pfeffer wächst und die Menschlichkeit zu Hause ist.
In Little Smile wird nichts verschwendet. Auch das alte Tor des Kinderdorfes fand in der Farm in Nikkapotha Verwendung. Und so wunderten sich diese Kinder bei einem Ausflug dorthin, dass Mitten im Grün des Bergwaldes das grüne Tor mit dem orangen Schriftzug, den sie so gut kennen, auftaucht.
Zu Besuch in der zweiten Heimat und bei ihrem Vater. Manuel und Marco Kreitmeir waren Anfang Mai für zwei Wochen ins Kinderdorf gekommen und erlebten, dass dort gut 100 Geschwister auf sie warteten. Gemeinsam machten sich die drei Ms dann auch auf den Weg nach Kalmunai, wo ja das Maria Theresia College an ihre Mutter/Oma und die Hermann-Josef Halle an ihren Vater/Opa erinnern. Spuren hinterlassen, durch Gebäude aber mehr noch in den Herzen, letzteres ist den beiden Brüdern ganz sicher, trotz der Kürze der Zeit gelungen.
Während Manuel Little Smile in Sri Lanka aus zahlreichen Besuchen kennt und hier während und nach der Tsunamikatastrophe sogar ein soziales Jahr leistete, ist für seinen jüngeren Bruder Marco (links) sehr Vieles neu und so Manches gewöhnungsbedürftig. Mächtig ins Schwitzen kamen beide als ihnen Sunil, der wegen seiner Liebe zum Urwald den Spitznamen Tarzan hat, die Steilhänger der Farm und des Naturschutzgebietes zeigt.
Seltenen Besuch bekamen unsere beiden Zwillingsmädchen Sudu und Sandu. Wie aus dem Nichts tauchte Mitte Mai plötzlich ihre Mutter auf. Als wir die Nachricht vom Tor bekamen, glaubten wir zunächst an einen Scherz, denn die beiden 5jährigen waren seit dem Tag, als sie vor drei Jahren hier Zuflucht fanden, nie besucht worden. Ziemlich verwirrt aber irgendwie auch gelassen ließen sie die Überschwänglichkeit der ihnen fremden Frau über sich ergehen, wunderten sich über all die Geschenke und all die Umarmungen. Und dann war diese Frau wieder verschwunden und das blieb sie auch bis zum heutigen Tag. Lesen Sie dazu auch „Muttertag».
Ob Sudu gerade von diesem Besuch träumt, der sie mit Geschenken überhäuft, mit Süßigkeiten vollgestopft,  abgeküsst und dann wieder verlassen hat? Die Barbiepuppe, natürlich in weiß, wird nur wenige Tage überleben und damit trotzdem länger als die Erinnerung an eine Mutter, die scheinbar nur kam, um ihr Gewissen zu beruhigen. Der Rückflug in den Mittleren Osten war bereits gebucht, zu viele Menschen leben davon, dass sie dort arbeitet. Für die beiden Kinder bleibt da kein Raum. Den haben sie mit all ihren Little Smile Geschwistern dafür hier in Mahagedara.
Lange, sehr lange hat es nicht geregnet, Mitte Mai waren die meisten Quellen ausgetrocknet, eine Dürre wurde befürchtet. Doch dann kam er, der Regen, viel zu spät und maßlos. Doch die Wassermassen der heftigen Gewitter wurden kaum von der Erde aufgenommen, vielmehr gab es Überschwemmungen und Erdrutsche , besonders schlimm war es entlang des „Kalu Gange“, des schwarzen Flusses. Mehr dazu unter „Das Unheil kam vom schwarzen Fluss.Im Kinderdorf konnten selbst unsere gemauerten Regenkanäle die Wassermassen kaum fassen, dank unserer Aufforstungen wurden wir jedoch vor Schlimmerem verschont.
So plötzlich wie sie gekommen waren, hörten die Unwetter wieder auf, hinterließen jedoch an vielen Orten große Schäden. Auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft wurden viele Dächer abgedeckt, ja ganze Häuser zerstört. Gut dass Little Smile über seinen eigenen Bautrupp verfügt und so innerhalb kürzester Zeit wirkungsvoll helfen kann.  Noch am selben Abend hatte diese Witwe mit ihren Kindern wieder ein Dach über dem Kopf.
Gefühlt vor einer Ewigkeit war Lucian die rechte Hand und Vertrauter von Michael Kreitmeir. Mitte 2004 dann verließ er das Kinderdorf und Little Smile, heute ist er Leiter der Organisation „Brothers of Charity, Sri Lanka“. Doch die Zeit in und mit Little Smile hat er nie vergessen und auch nicht das, was er hier gelernt hat. Mit Frau und Sohn besucht er Anfang Juni das Kinderdorf, auch für ihn ist es ein bisschen so wie heimkommen. Mit im Bild Niroshani, die damals ein kleines Mädchen und besonderer Liebling von Lucian und seiner Frau Dilka war. Heute lernt Niroshani Buchhaltung in unserem Büro.
In einem Land, in dem Gemüse oft bis zur Vitaminlosigkeit verkocht wird, in dem Unmengen von Reis vertilgt und Salat wenig beliebt ist, erscheint die Küche dem Besucher oft gesünder als sie auf Dauer ist. Gerade Heranwachsende und schwangere Frauen bekommen nur selten genügend Vitamine und so ist es ein Segen, dass in unserem Land in Buttala inzwischen mehr als 3000 Zitronenbäume und fast 2000 Orangenbäume dafür sorgen, dass Früchte in Little Smile nie ausgehen.
An jedem Vollmondtag, in Sri Lanka immer ein Feiertag, treffen sich alle Little Smiler in unserem Höhlentempel. Sobald die Sonne untergeht, entzündet jedes Kind ein Öllämpchen und trägt es durch das Kinderdorf runter zur Figur des hungernden Buddha. Angeblich wird in dieser Höhle bereits seit mehr als 1000 Jahren gebetet. Fest steht, erst seit Little Smile dieses Gebiet vom Tempel in Koslanda pachtete wurde dieser sehr schöne Brauch wieder mit Leben erfüllt.
Was macht das Kinderdorf Mahagedara so besonders und hebt es so deutlich von den meisten Kinderheimen nicht nur in Sri Lanka ab? „Niemand ist verantwortlich dafür, was seine Eltern sind! Wir tun alles, wirklich alles, damit die Kinder sich hier aufgehoben, daheim fühlen. Sie haben ein Recht auf unbeschwerte Kindertage, auf Glück, auf Respekt und Würde.“, so Michael Kreitmeir. Was so selbstverständlich klingt fordert in der Umsetzung viel Widerstand heraus, leider gerade auch bei der Behörde, die für das Wohlergehen dieser Kinder staatliche Verantwortung trägt. Doch das Glück von Kindern wie Doni ist in Little Smile wichtiger als die oberflächliche Harmonie mit der sogenannten Kinderschutzbehörde.