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Eichstätt, den 30. Juli 2002


Liebe Mitglieder der Little Smile Familie

Am 4. Juli war es so weit! Zusammen mit Frau Christel Wildscheck aus Salzburg haben wir mit einem kleinen Fest unsere Nähschule eröffnet.
Dieser Termin war nicht zufällig gewählt. Er fiel auf den 3. Todestag von Frau Wildschecks Sohn Dr. Michael Wildscheck, der mit nur 34 Jahren, nach langer und schwerer Krankheit, am 4. Juli 1999 gestorben ist. Es war sein Wunsch, dass über seinen Tod hinaus etwas von ihm lebendig bleibt. Seine Mutter hat dieses Vermächtnis in diesem Ausbildungsbetrieb für unsere Mädchen erfüllt.
In jedem Kind, das hier eine Chance bekommt, wird mehr als die Erinnerung an Michael Wildscheck weiterleben.
Auch wenn das Leben mit dem Tod enden mag so bleibt doch die Liebe. Wir werden das Andenken an Ihn in Little Smile in Ehren halten.

Liebe Freunde, selten habe ich eine Zeit so intensiv erlebt und auch genützt wie diese 3 Wochen bis zum 24. Juli. Ich konnte für Little Smile nach langem Suchen und zähen Verhandlungen ein Grundstück in der Nachbarschaft kaufen. In dem etwa 9 Hektar großen von Menschen völlig unberührten Land, möchten wir im kommenden Jahr ein Ayurvedakrankenhaus und Behandlungszentrum sowie ein kleines Gebäude für Gäste des Kinderdorfes bauen. Damit, so hoffen wir alle, können die Bauarbeiten dann endlich abgeschlossen werden.

In Colombo habe ich im Parlament Herrn Lokubandare, einen der wichtigsten Minister Sri Lankas getroffen. Die Wahl im Dezember des vergangenen Jahres hat die politischen Kräfte dort verändert. Um effektiv für die Schwachen arbeiten zu können, brauchen wir auch politische Rückendeckung.

Wieder leidet die Region unter einer anhaltenden Trockenheit. Was dies für ein Kinderdorf, in dem fast 100 Menschen leben und wo Gemüse, Rosen, Pfeffer und Heilpflanzen angebaut werden bedeutet, können sie sich sicher ausmalen. Darum war es von großer Bedeutung, dass es gelungen ist, eine weitere Quelle zu erschließen und eine neue, ergiebige Wasserleitung zu legen.

Bereits vor der Wahl war er fest versprochen worden, ein Kindergarten für Koslanda. Geschehen ist nichts! Alle Nachfragen bei Politkern und Verantwortlichen halfen nicht weiter. und so haben wir die Initiative übernommen. Direkt vor dem Kinderdorf hat jetzt ein Kindergarten seine Tore geöffnet.

Auch in dem für die Zukunft von Little Smile so wichtigen Bereich Heilpflanzen / Ayurveda konnten wir entscheidende Schritte nach vorne tun. Mit Dr. Gunawardena und Chandradase de Silva konnte ich zwei Ayurvedaärzte für das Kinderdorf gewinnen. Sie werden gemeinsam die Arbeit von Dr. Jayarvadana fortsetzen, der Little Smile aus persönlichen Gründen verlassen musste.

Neben diesen und zahllosen anderen Aufgaben und Verpflichtungen habe ich bei diesem Besuch ganz besonderen Wert auf das Gespräch mit Angestellten, Mitarbeitern und besonders den Kindern gelegt.
Was mich besonders gefreut hat: die Arbeit von Herrn Lucian trägt bereits Früchte. Kinder wie Mitarbeiter artikulieren offen ihre Probleme, was vorher undenkbar war. Gerade auch durch die Fortschritte in Englisch wird der Austausch erleichtert. Langsam wachsen wir wirklich zu einer großen Familie zusammen, sicher einmalig in einem Land, das von Misstrauen und Angst beherrscht wird.

Herr Lucian hat seine Bewährungsprobe im Kinderdorf mehr als nur bestanden. Er ist bereits heute zu einem ganz wichtigen Teil von Little Smile geworden. Durch seine ruhige Art, seine Hingabe an die Aufgabe und nicht zuletzt dank seiner Liebe zu den Kindern hat er in nur 5 Monaten viel in Bewegung gebracht. Wichtig auch: Herr Bandula kann sich jetzt auf den Bereich Bauarbeiten und Landwirtschaft konzentrieren. Bandula hat so auch Gelegenheit, mehr bei seiner Familie zu sein und besser auf seine Gesundheit zu achten.

Liebe Freunde,
auch bei diesem Rundbrief geht es mir so, dass ich keine Worte finde für all das, was sich in Little Smile Tag für Tag ereignet. Wir sind auf dem Weg, auf dem richtigen Weg und zusammen werden wir ihn weitergehen, jedes einzelne Kind in Little Smile ist es wert!
Lassen Sie uns gemeinsam zeigen, dass Wunder möglich sind, dass Menschen an einem Ort zusammenleben und lächeln können, an dem nicht Macht und Geld zählen, sondern Ehrlichkeit, Offenheit, Liebe und gegenseitiges Verstehen. Ich glaube trotz aller Schwierigkeiten fest daran und bekanntlich kann der Glaube ja Berge versetzen.
Danke, dass sie uns die Hand reichen, dass sie mit uns unterwegs sind

Ihr Michael Kreitmeir
im Namen aller Mitarbeiter und der 49 Little-Smile-Kinder