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Bildstrecke zur Flut in Sri Lanka

Die Flutwelle kam in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai. Besonders am Kalu Gange, dem Schwarzen Fluss, wurden viele Menschen im Schlaf überrascht. Glücklich, wer wie dieser alte Mann sein Leben retten konnte. Wie aber wird es weitergehen, wenn die Armee und die Katastrophenhelfer abgezogen sind?
Sri Lanka präsentiert sich gerne als Urlauberparadies. Doch seit Ende des Bürgerkrieges tobt ein regelrechter Krieg gegen die Natur. Weite Teile der verbliebenen Wälder wurden seitdem abgeholzt, Brandrodung ist normal, Staudämme und immer neue Straßen sowie sicher eine Verzehnfachung des Verkehrs verändern nachhaltig das Leben der Menschen hier, auch wenn man davon in den Urlaubsoasen bisher noch nichts mitbekommen hat.
Oft bleibt nicht einmal mehr das Dach übrig, wenn tausende von Tonnen Felsen, Geröll in Bewegung geraten und als Schlammlawine ins Tal donnern. Dann bleibt nichts zurück als die Erinnerung an das, was gewesen ist und die Mahnung an diejenigen, die diesmal verschont blieben, endlich doch die Natur zu achten und zu schützen.
Es scheint so zufällig, wen es erwischt, vor manchen Häusern macht die Schlammlawine halt, andere werden völlig verschont, wieder andere verschwinden spurlos mit allem, was sich in ihnen befunden hat. Die Menschen in Sri Lanka sprechen dann von Karma. Tatsache dagegen ist: Es kann zwar auch ohne Einwirkungen des Menschen zu Fluten und Erdlawinen kommen, sie sind aber sehr viel seltener und werden fast immer sehr schnell von der Natur selbst gebändigt.
Auf dem Land gibt es kaum Bauvorschriften, im Gegenteil: Gerade die unkoordinierte Verteilung von Land, das der Staat vor mehr als 40 Jahren enteignet hat, sorgt dafür, dass sich mehr und mehr Menschen auch an Steilhängen oder an den Ufern von Flüssen niederlassen. Irgendwann, meist wenn eine Wahl ansteht,  bekommen diese wilden Siedlungen sogar Strom und oft werden auch Straßen in die Wälder geschlagen. Die Folgen für die Umwelt sind fatal, die Konsequenzen für mehr und mehr Menschen tödlich.
Der Mensch ist ein „Gewohnheitstier“, leider. Bilder von Kriegen, von Gewalt und Elend berühren uns kaum noch. Naturkatastrophen dagegen lassen uns für einen Moment zusammenrücken. Die Bereitschaft zu helfen ist dann groß. Allerdings verdrängen immer neue und immer mehr Nachrichten das, was gestern gewesen ist, an vorgestern denkt man kaum noch. Wer aber mit Little Smile dauerhaft und nachhaltig helfen will, nicht nur nach Katastrophen sondern gerade auch durch die Erziehung zu einem neuen Bewusstsein, der kann dies mit und durch die Hilfsorganisation von Michael Kreitmeir auch weiterhin tun.
Was muss eigentlich noch passieren, bis die Menschen umdenken und aufhören, ihre eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören? Mehr als ein Hohn: Nicht einmal eine Woche nach der Flut entlang des „Schwarzen Flusses“ in Sri Lanka, eine letztlich von Menschen versursachte Katastrophe, verkündete der Präsident Amerikas den Ausstieg der USA aus einem Staatenbündnis, das sich auf wenigstens einige Maßnahmen zum Schutz unseres Planeten geeinigt hatte.
Saroja und Grace können es nicht fassen als sie das Ausmaß der Flutkatastrophe und der Erdrutsche um Ratnapura mit eigenen Augen sehen, Not und Leid selbst erleben. Michael Kreitmeir hat einige der älteren Kinder aus Little Smile mitgenommen, damit sie nie wieder vergessen, was passiert, wenn wir gegen die Natur leben. In ihren Schulklassen werden die Mädchen dann von ihren Eindrücken berichten und so hoffentlich einen Stein ins Rollen bringen, der nicht zerstört, sondern Leben retten kann.
Eine Lehre fürs Leben! Wer, wie hier einige Kinder von Little Smile, einmal das Ausmaß der Zerstörung gesehen hat, das Leid und die Trauer miterlebt, der wird hoffentlich nachdenken, bevor er die letzten Flussauen zerstört, die letzten Bergwälder abholzt, weil er am eigenen Leib spürt, dass es gegen die Natur für uns Menschen keine Zukunft geben wird.
Helfen, wenn die Anderen weitergezogen sind, wenn die Medien und mit ihnen die Aufmerksamkeit längst wo anders sind. Erst nach zwei langen und mühsamen Jahren können viele der Opfer der Erdrutschkatastrophe von Koslanda in ihr neues Zuhause einziehen, das ganze völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit. Zudem haben viele der Opfer Arbeit gefunden in der Farm von Little Smile, können sich so ein Leben aufbauen nach der Katastrophe.