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Ein Zeichen setzen, damals und heute

Weihnachtsgedanken aus dem Bergurwald Sri Lankas

Erinnerungen sind der Reichtum des Alters. Und ich erinnere mich gerne an die beispiellose Hilfsbereitschaft nach der Tsunamikatastrophe, die auch große Teile der Küste Sri Lankas verwüstete. Es ging ein Ruck nicht nur, aber ganz besonders durch Deutschland und damals da wurde nicht nur viel geredet, sondern auch sehr viel getan. Doch die Zeit bleibt nicht stehen, neue Katastrophen beherrschten die Schlagzeilen und verschwanden wieder aus eben jenen. Haiti, Japan, Philippinen, Irak, Syrien, West Afrika, Stürme, Überschwemmungen, Kriege und Seuchen, die Welt kommt auch im 21. Jahrhundert nicht zur Ruhe, im Gegenteil.
10 Jahre, das ist eine sehr, sehr lange Zeit, besonders wenn einen jeder einzelne Tag vor neue Herausforderungen stellt. Schon kurz nach der Jahrtausendwelle habe ich unsere Unterstützer um Geduld gebeten. Nicht nach einer Woche, einem Monat oder einem Jahr kann der Sinn nachhaltiger Hilfe beurteilt werden, so mein Appell. Ein Jahrzehnt dagegen ist ein guter Zeitraum, um genau hinzusehen, was von der damaligen Hilfe auch heute noch wirkt.

Viele von Ihnen haben uns geholfen, bei der Soforthilfe, vor allem aber bei nachhaltigen Projekten wie dem Bau einer Schule im Kinderdorf Mahagedara. 10 Jahre danach bekommen hier immer noch gerade die Benachteiligten, wie das tamilische Waisenmädchen Sugandia die Chance etwas zu lernen und damit aus dem Kreislauf von Not und Gewalt auszubrechen.
Liebe Freunde und Wegbegleiter,
sehr viel hat sich seit diesem 2. Weihnachtstag 2004 verändert, ich aber bin geblieben, habe Tag für Tag versucht, das in uns, das in mich gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.  
„Wer klopfet an?“ - „Oh zwei gar arme Leut!“ Die erfolglose Suche nach Herberge hat mich als Kind immer berührt. Ich wollte später mein Herz und meine Türe weit aufmachen für die Notleidenden, die Heimatlosen. Dank ihrer großartigen Hilfe wurde dieser Kinderwunsch in einem Ausmaß Wirklichkeit, das ich mir nie erträumt hätte.  
Vor 10 Jahren haben viele von Ihnen durch Little Smile im fernen Sri Lanka geholfen, uns ein gutes Stück vorangebracht auf dem Weg zur Selbsthilfe. Weihnachten 2014 stehen viele Heimatlose, besonders aus Syrien und dem Irak  vor ihrer Türe. Bitte helfen Sie heute den Menschen, die in ihrer Gemeinde, ihrer Stadt Zuflucht gesucht haben vor Gewalt, Verfolgung und Tod. Es ist nicht so, dass wir keine Spenden mehr brauchen, es ist nur so, dass ich glaube, dass es Zeit ist, dass sie wieder ein Zeichen setzen, so wie damals und Weihnachten 2014 Flüchtlingen, gestrandet in einem kalten, fremden Land, ein Licht der Hoffnung anzünden, ein Lächeln schenken.
Im bald beginnenden Jahr werde wir die internationale Schule in Kalmunai um ein Gebäude erweitern, werden Opfern der Naturkatastrophe vor unserer eigenen Haustüre, dem Erdrutsch in Koslanda helfen und weiterhin da sein für Kinder in Not.



Ich wünsche Ihnen von Herzen, auch im Namen aller Schutzbefohlenen von Little Smile in Sri Lanka gesegnete Weihnachten und Momente der Freude im Jahr 2015




Ihr


Michael Kreitmeir